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Raum und das Licht.
Kontroversen.
Autoren:
Architektin
V.Wolf
Dipl.-Päd.
B. Wolters-Hucko
Dr.-Ing. J.Wolf
Das Thema „Licht und
Mensch“ ist komplex und breit
aufgestellt. Hier stoßen die Wissenschaftsbereiche
Physik,
Medizin (Physiologie und Psychologie), Ökonomie, Umweltschutz
und
Bauwirtschaft zusammen. Das Leitmotiv dieses Beitrages sind die
Lichteigenschaften und die damit verbundene Raumwirkung sowie die
Empfindung des Menschen.
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> video:
"Leben in der Stadt"
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde
wissenschaftlich
bestätigt, dass Licht die menschliche Gesundheit beeinflusst.
Es
wirkt auf physiologische und biologische Prozesse. Licht steuert und
organisiert unseren Tagesverlauf. Falsche oder nicht ausreichende
Lichtverhältnisse machen Menschen krank. Besonders empfindlich
sind Kinder. Nach derzeitigen Untersuchungen findet man
Fotosensibilität (Lichtempfindlichkeit) bei ca. 8% aller
Kinder im
Alter von 5 bis 15 Jahren [1]. Andererseits hat sich die
photobiologische Therapie mit Licht etabliert. Sie zeigt eine positive
gesundheitliche Wirkung und wird mehr und mehr als Behandlungsmethode
verwendet. [2]
Der natürliche Sonnenrhythmus mit Lichtwechsel besteht aus
Morgen,
Tag, Abend und Nacht. Entsprechend können wir von
einer
Aufwachphase, einer Versorgungs- oder Haupttätigkeitsphase
bzw.
einer aktiven Arbeitsphase und Phase sozialer Kommunikation (Hobby,
Austausch, Kontakt mit Familie und Freunde) sprechen, der eine
Erholungs- bzw. Schlafphase folgt. Unser Gehirn reagiert entsprechend
dieser Struktur. In Bereichen hoher physischer wie
psychischer
Aktivität, z.B. der Sport- oder Arbeitswelt, ist die falsche
Wahl
der Lichtstärke bzw. Lichtintensität durch die
Direktblendung
folgenschwer. Kinder sind dieser Gefahr besonders ausgesetzt, weil sich
ihre Augenlinsen noch in der Entwicklung befinden und das Licht nicht
ausreichend filtern können [3]. .
Für einen Architekten als Planer besteht die Aufgabe, ein
vielseitiges und individuelles Raumkonzept mit
Berücksichtigung
der richtigen Beleuchtungsverhältnisse zu entwickeln und eine
architektonische Qualität und Funktionalität des
Raums zu
erzeugen.
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Eine notwendige und
unfallsichere Beleuchtung, die Blendung und Reflexionen vermeidet, ist
Pflicht und gesetzlich geregelt. Es wurde ausführlich von
Wissenschaftlern untersucht und bei der
Arbeitsstättenrichtlinie
ASR A3.4 [4] festgelegt. Ferner beschreibt der neue Entwurf der
VDI-Richtlinie 6011:2015-04 [5] die Grundlagen der Raumbeleuchtung, den
Umgang mit unterschiedlichen Lichtquellen und gibt Empfehlungen zur
Verbesserung der Aufenthaltsqualität für
Menschen in
Gebäuden.
Bild
1.
Reflektionen bzw. störenden starken Spiegelungen
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Die Regelwerke schreiben „eine angemessene
natürliche und /
oder künstliche Beleuchtung“ vor, obwohl das
Adjektiv
„angemessen“ dabei nicht weiter definiert wird. Die
sensorische Farbbeurteilung unter verschiedenen Beleuchtungssystemen
ist diesbezüglich von hoher Bedeutung. [6]
Bei der Wahl von Leuchtmitteln, die nach Einsatz- und Anspruchsprofil
unterschiedlich sein können, sind der Farbwiedergabeindex und
die
Lichtfarbe entscheidend. Standardlichtfarben sind historisch in
fünf Gruppen unterteilt und für den Benutzer in
Kelvin
angegeben. Wichtig ist die Dosierung der Wirkung von Helligkeit und
Lichtfarbe: Kalte Lichtfarben regen zu Aktivitäten an, aber
bei
übermäßiger Helligkeit sowie
erhöhtem Blauspektrum
kann dies zu Nervosität oder gar
Aggressivität
führen sowie eine Abneigung hervorrufen, sich in einem Raum
aufzuhalten [7]. Starke Kontraste oder flackerndes Licht, z.B. mit
unregelmäßigem Spitze-Welle-Muster, können
zudem
Konzentrationsstörungen bewirken [1]. In diesem Zusammenhang
ist
die unbewusste Abneigung von Schülern gegen Sportunterricht in
der
Halle im Vergleich zu Sportaktivität im Außenbereich
bekannt, wofür das „unangenehme“,
übermäßig kalte, künstliche
Lichtspektrum
ursächlich sein kann. Um diesem Effekt entgegenzuwirken,
sollte
Licht mit alternativen Lichtquellen oder eine Einrichtung mit warmen
Farben verwendet werden.
Die berühmte Angst vor der zahnärztlichen Behandlung
liegt
auch zum Teil an der unterbewussten Wahrnehmung von kaltem,
künstlichem Licht in weiß gefliesten,
unpersönlich
wirkenden Räumen. Der Patient braucht ein
Geborgenheitsgefühl, das bereits im Wartebereich durch
angenehmere
Lichtverhältnisse erzeugt werden kann. Bei der Gestaltung von
Arztpraxen wird heute mehr und mehr die langjährige Tradition
des
kalten und sterilen Designs durchbrochen. Die beruhigende Wirkung
und das Gefühl des Wohlbefindens werden durch eine freundliche
Farbwahl erreicht.
Als weitere positive Beispiele sind Gestaltungen in neuen
Kindergärten zu nennen, bei denen Erzieher und Planer mit der
Wahl
von warmen Farben der Einrichtung ein freundliches
Flair verleihen.
Die normativen Grundlagen für Lichtquellen und
Eigenschaften
sind in der CIE 845-03-34 [8] und der DIN 5033 [9] festgelegt.
Für
das Arbeitsumfeld werden diese in branchenspezifischen
Regelwerken aufgeführt [4]. Durch die rasante
industriele
Entwicklung in diesem Bereich bilden sich immer wieder neue
„Nischenbereiche“ [10]. Sehr kompliziert
ist die
sensorische Farb- und Lichtbeurteilung unter verschiedenen
Beleuchtungssystemen und deren Kombinationen.
Aktuell steht die Entwicklung von ökonomischen und
umweltfreundlichen, modernen Lichttechnologien unter Verwendung von LED
(light-emitting diode) und OLED (organic light-emitting diode) im
Fokus. Diese Lichtquellen sind nachhaltig, energieeffizient und haben
eine lange Lebensdauer. Sie sind quecksilberfrei, emittieren keine
UV-Strahlen und sind daher umwelt- und gesundheitsverträglich.
Diese Lichttechnologien helfen außerdem, den weltweiten
Ausstoß von Treibhausgas zu reduzieren.
Zur Freude der Architekten sind sie kompakt und flexibel, was
bei
Gestaltungen äußerst praktisch ist. Des Weiteren
existieren
in Europa viele Normen zu LED- und OLED-Lampen, zu
Produktspezifikationen und Sicherheitsanforderungen sowie zu
Grenzwerten und Messungen für Funkstörungen und
sonstigen
lichttechnischen Größen, z.B. DIN EN 13032-4:2015-08
[11],
DIN EN 62504:2015-06 [12] DIN EN 62442-3; VDE 0712-27:2015-03 [13].
Licht aus Licht emittierenden Dioden(LED) hat zahlreiche positive
Eigenschaften, aber auch Nachteile. So kann starkes und kontrastreiches
Licht nicht nur eine Komforteinbuße zur Folge haben, sondern
auch
innere Unruhe auslösen. Das deutsche Fraunhofer Institut
fordert
nach heutigem Wissensstand [14], dass Licht unter
Berücksichtigung
der Lichtwirkung anhand von quantitativen Parametern (z.B.
Intensität, Spektralverteilung, Lichtfarbe)
ausgewählt wird.
Heute ist es wissenschaftlich bewiesen, dass jede Altersgruppe eine
individuelle Lichtintensivität braucht.
Das Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin (BAuA)
macht auf folgende technische Aspekte aufmerksam, dass bei dem
Austausch von alten Leuchtobjekten gegen neue Technologien soll auch
auf Kompatibilität geachtet werden. Eine andere
Lichtintensivität und Lichtstreuung ändern die
lichttechnischen Merkmale der Raumbeleuchtung.
Zitat: „Einige dieser LED-Lampen …
verfügen über
keinen oder keinen ausreichenden Berührungsschutz.“
[15].
Die Hersteller sind aufgefordert – u.a. nach EU-Verordnung
– zumindest bei Lampen mit Richtwirkung zwingend u.a. den
Abstrahlwinkel zu nennen, außerdem neben dem Lichtstrom in
Lumen
auch die Lichtstärke in Candela [16]. Ein kleiner
Abstrahlwinkel bedeutet einerseits eine intensive
Flächen-beleuchtung, aber gleichzeitig einen
größeren
Schattenbereich rund um und Kontrast zu der nicht beleuchteten
Fläche. Die Konzentration von dunkleren Tönen in der
Umgebung
wirkt fest, schwer und kompakt.
Ein direkter Vergleich der LED Lampe zur konventionellen
Glühlampe oder zum Halogenstrahler ist jedoch nicht einfach.
Die
bisherigen Glühbirnen verfügten über einen
ca. 360°
Abstrahlwinkel. Handelsübliche Halogenstrahler haben einen
Abstrahlwinkel von nur ca. 30-35 Grad. Der Abstrahlwinkel von
LED-Lampen kann zwischen 25° und 120° (z.B. bei
LED-Streifen)
variieren. [17]
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Bild 2.
Hier wird ein Standardbeispiel eines Besprechungsbereiches mit
starkem Kontrast
von blendender LED- Hängeleuchte zu drückender
dunkler Decke gezeigt.
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Bild
2.
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Deckenleuchte
abgehängt;
Downlight
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Generell eignet sich für die Grundbeleuchtung von
Wohnräumen
ein Abstrahlwinkel von 120°. Möchte man hingegen
Wegbereiche
ausleuchten, ist ein Abstrahlwinkel von 90° zu empfehlen.
Der Abstrahlwinkel und die Abstrahlrichtung der Leuchtmittel
müssen sorgfältig überprüft werden.
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Bild 3.
Mit nach oben gerichtetem Lichtstrahl versuchen mehrere Hersteller die
Situation in den Griff zu bekommen. In diesem Beispiel – eine
Arbeitsatmosphäre - wäre eine
gleichmäßige
Raumausleuchtung von Vorteil.
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Bild
3. Deckenleuchte
abgehängt;
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Downlight + Uplight
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Das Beleuchtungskonzept
(Bild 2 und Bild
3) wirkt modern und
konstruktiv, zeigt Zeitgeist und Firmenstil. Andererseits
wäre
eine freundlichere Wirkung des Raumes von Vorteil.
Für
Teamwork sind die Atmosphäre und ein offenes Ambiente erzeugt
durch ein angenehmes, weiches und kontrastarmes
Licht entscheidend.
Dunklere Deckenflächen im Raum bilden ein
erdrückendes
Gefühl beim Erwachsenen und können bei Kindern
Ängste
hervorrufen. Um diese Wirkung zu vermeiden, wäre es sinnvoll,
hellere Töne zu wählen. Alternativ wäre es
möglich,
eine zusätzliche Deckenbeleuchtung beziehungsweise einen
Deckenfluter einzusetzen.
Gelungene Alternativen zu alten Leuchtstoffrohrlampen sind
LED-Lichtpaneele, die gewöhnliche Oberlichter imitieren. Sie
sind
flach und fügen sich konform in vorhandene Rasterdecken ein.
Die
Platzierung von Dioden ist dekonzentriert und deren Licht wird durch
matte Abdeckplatten zerstreut. Manche sind dimmbar und
können in kaltes oder warmes Licht nach eingestellter
Farbtemperatur den Raumeinblick verändern.
Ein einfacher Austausch von alten Lichtquellen zu energieeffizienten
LED ist ökologisch und ökonomisch von Vorteil.
Dennoch hat
das LED-Licht einige Tücken, z.B. den sogenannte
„Blaustich“ (siehe auch DIN IEC/TR 62778; DIN SPEC
42778:2014-03 [18]. Leuchtdioden sind im Gegensatz zu
Glühlampen
keine Wärmestrahler. Für allgemeine
Beleuchtungszwecke werden
meist blaue Leuchtdioden mit Leuchtstofflampen kombiniert. Neben dem
breiten Spektrum des Leuchtstoffes verfügen sie über
einen
schmalbandigen, blauen Lichtanteil. Es verändert die
Farbwiedergabe im Unterschied zu Glühlampen. Aus
psychologischer
Sicht wird dieser blaue Lichtanteil mit dem Blitz oder der Eiszeit
unbewusst assoziiert und signalisiert eine Gefahr. Dieses
Signal
bringt ein Gefühl der inneren Unruhe und Unbehaglichkeit
mit.sich.
Eine weitere Problematik besteht in der Auflösung von
ungewollten
Lichtkontrasten im Raum. Diesem kann zum Beispiel durch Teilung der
Lichtquellen bzw. Einsatz von zusätzlichen Lichtquellen
begegnet werden. Dazu gehört etwa die Nutzung von
Tischlampen zusätzlich zum allgemeinen Raumlicht.
Dabei ist
allerdings eine Dissonanz durch unausgeglichenes warmes und kaltes
Licht von unterschiedlichem Charakter (z. B. Sparlampe und
Halogenlampe, flackerndes Licht von Leuchtstofflampen) zu vermieden.
Die Aufgabe des Planers ist es, dies mit der Farbwahl der
Beleuchtungsverhältnisse in Bezug auf geplante oder vorhandene
Einrichtungsgegenstände positiv auszugleichen.
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Der Einsatz von
Downlights oder Einbauleuchten im Unterschied zu Punktlichtquellen
erlaubt eine gleichmäßigere Beleuchtung im Raum und
hat sich
weitgehend durchgesetzt.
Einziger Nachteil von abgehängten Decken ist eine
Minderung der lichten Raumhöhe.
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Bild
4.
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Bild
5.
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Bild
6.
Die gleichmäßige Anordnung
der Lichtquellen wirkt eintönig.
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Bild
7.
Mit unterschiedlichen Größen der Lichtquellen
gewinnt das Design an Attraktivität.
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Schematische
Darstellung einer abgehängten Decke.
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Weitere sichtbare und notwendige Auslässe wie
Lüftungsgitter oder Lautsprecher sind jedoch nach wie vor
gestaltungs-technisch ungelöst.
Moderne Alternativen zu abgehängten Decken sind Deckensegel
oder
sogenannte „Deckenlandschaften“. Der Anbau ist oft
mit
akustischen Funktionen verbunden. Die unterschiedlichen
Höheniveaus verstärken Schallstreuung und
-absorbtion. Es
sorgt für Behaglichkeit und Schattenspiele durchbrechen die
Uniformität der Decke. Sie bringen eine Abwechslung in
hellhörige große Hallen. Die Deckentechnik sowie
weitere
sichtbare und notwendige Auslässe wie Lüftungsgitter
oder
Lautsprecher können optisch gleichzeitig
kaschiert werden.
Von architektonischer Seite imponieren Deckensegel
gegenüber
den vollflächig abgehängten Decken durch die
erhaltene
Raumhöhe und das Luftigkeitsgefühl. Sie punkten
ferner mit
verkürzten Montagezeiten und kreativem Ausdruck. Durch Ihre
Umrisse verändern Sie zudem das Raumbild und stehen
für
moderne Ästhetik.
Gewöhnlich werden sie in Gruppen mittig im Raum oder in
symmetrischer Anordnung aufgehängt. Dabei entsteht aus den
Schatten von Deckensegeln und Leuchtquellen auf der
Deckenfläche
ein neues Schattenspiel, welches ein neues Beleuchtungskonzept fordert.
Bei Beleuchtungskonzepten sollten mehrere horizontale
Funktionsflächen gleichzeitig betrachtet werden:
Böden,
Unterseite von Deckensegeln und deren Vorsprünge sowie die
Deckenfläche des Raums. Durch die unterschiedlichen
Aufhängehöhen, Lichtreflexionen und zum Teil
Verschattungen
durch verschiedene Segel wird das Deckenbild komplexer. Oft werden sie
mit Punktlichtquellen oder Downlights benutzt.
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Bild
8.
Beleuchtung befindet sich zwischen den Deckensegeln
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Bild
9.
Beleuchtung ist in die Deckensegel integriert
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Schematische
Darstellung Deckenlandschaft
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Dabei bleibt der Wunsch nach helleren Deckenflächen
(Bild 9)
und gut beleuchteten Bodenflächen unverändert. Ein
Planer
benötigt zusätzliche Lichtquellen, um die Raumecken
heller zu
gestalten. Dafür sind Wand- und Deckenfluter gut geeignet.
Abkastungen mit entsprechenden
integrierten Effektbeleuchtungen
können den Raumumriss kontrastieren. Durch die Montage von
Abkastungen mit Bohrarbeiten für die Unterbringung und den
Ausgleich von Unterkonstruktionen sowie nachfolgenden
Anstreicherarbeiten verlängert sich die Bauzeit.
Außerdem
bedeutet jede weitere Lichtquelle die Notwendigkeit Strom
zuzuführen sowie Elektroleitungen zu verlegen und Schaltstelle
einzurichten. Der Slogan der „schnellen und preiswerten
Montage“ gilt nicht mehr. Komplikationen während der
Ausführung sind besonders bei Sanierungen sowie beim Bauen im
Bestand zu erwarten.
Die Idee der vorgefertigten Deckenlandschaft ist es, Licht- und
Farbeinstellungen, Design und Schallschutz zu verbinden, um
o.g.
Nachteile zu umgehen.
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Das innovative
Lightboard-System mit energieeffizienten LED, die einbaufertig sind,
ist einfach und schnell unter die Raumdecke aufzuhängen. Mit
einer
Bedienungseinheit können mehrere Lichtkreise mit
jeweils
getrennter Steuerungsmöglichkeit geschaltet werden, was
für mehr Nutzerkomfort sorgt
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Bild
10.
Deckensegel
mit
Lichtquellen
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Beleuchtungskonzept
LED's in perimetrale Anordnung
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Allseitige Umfassungen mit LED-Streifen bewirken eine
Dezentrierung der Dioden und bessere Ausleuchtung des Raumes. Die LEDs
strahlen in die Wandrichtung und gleichzeitig „von oben nach
unten“. Das erzeugte Licht reflektiert dabei von der Decken-
und
Segelfläche und bildet damit diffuse
Lichtverhältnisse.
Größere Schatten an der Decke und an Boden werden
durch
diese Lichtverteilung minimiert. Farben können für
jeden
Lichtkreis gesondert und innerhalb des warmen bis kalten Spektrums
differenziert eingestellt werden. Bei der Zusammenschaltung von
mindestens zwei Lichtkreisen mit unterschiedlichen Farben wird eine
Farbbalance erreicht. Das empfundene, oft als unangenehm
„blaustichige“ Spektrum einer LED-Leuchte wird
damit
überspielt. Genauso wie in der Natur ergänzen sich
Licht,
Schatten und Farbe und bilden das stimmungsvolle Ambiente. Die
Möglichkeit, Licht zu dimmen, lässt sich zusammen mit
den
Farbwechseln entsprechend der Tageszeit verändern. In den
Wintermonaten (Winterdepressionen) oder düsteren, regnerischen
Zeit wird mit diesen Möglichkeiten eine
Gegenstimmung erzeugt.
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Bild
11.
Künstliches Licht
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Bild
12.
Natürliches
Licht
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Je nach Tagesabschnitt
- Morgen, Mittag, Abend, Nacht
- sind Kommunikation und Erholung für einen Menschen
wichtig. Die richtige Beleuchtung in diesen Phasen hängt von
der Individualität des Einzelnen, seiner Herkunft und
Beschäftigung ab. Deshalb bestehen bei der Empfindung von
Licht und Farbe erhebliche Unterschiede. Dies bestätigen auch
Untersuchungen des Fraunhofer Instituts. Aufgrund der modernen
Lebensart mit übermäßiger Beleuchtung und
falscher Lichtfarbe wurde in der Wissenschaft der Begriff
„Heliosity“ [14] eingeführt. Er steht
für einen übermäßigen
künstlichen Lichteinfluss.
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Beispiel
einer
markanten Beleuchtung,
die
farbliche
Akzente setzt und maximalen Komfort
bietet. Entsprechend der
gewünschten Stimmung kann eine verlockende Licht-Inszenierung
erzeugt werden, die einem magischen Sonnenauf- bis Sonnenuntergang
am
Mittelmeer oder dem Polarlicht
ähnelt.
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Bild
13.
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Bild
14.
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Während
der
Tagesphase ist
es sinnvoll, von direkten auf indirekte
Lichtquellen zu wechseln. Das
indirekte Licht schafft Atmosphäre. Für den
Privatbereich ist eine dimmbare Lampe mit
Umstellungsmöglichkeiten von einer warmen auf eine kalte
Lichtfarbe von Vorteil. Laut psychologischer
Studien sorgt ein warmes
Farbspektrum
des Lichts für Entspannung und eine verbesserte
Kommunikation. [19]
Nach Untersuchungen des
Umweltbundesamtes [20] „verbringen die Menschen in
Deutschland den größten Teil ihres Lebens in
Innenräumen.“ Der Begriff
„wohlfühlende Räumlichkeiten“ ist
in Bezug auf Luftwechsel, Temperatur und Feuchtigkeit weitgehend
standardisiert. Bei der Empfindung von Licht und Farbe wird ein
individueller Zugang benötigt. Daher ist das Thema
„künstliches Licht im Raum“ von zentraler
Bedeutung angesichts der dargelegten Herausforderungen.
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< ● > Site
-
Übersicht
Literatur
[1] Dr. med. Helmut Volkers http://www.anfallskind.de/86.htm
[2] „Heilende
Krankenhausarchitektur“
http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/gesundheitsarchitektur-100.html
[3] Dr. A. E. Çakır
http://www.lichtundgesundheit.de/Lichtundgesundheit/LEDs_als_Gefahr.html
[4] ASR A3.4 Technische Regel für Arbeitsstätten
„Beleuchtung“
[5] VDI „LED-Beleuchtungen“- Praktischer
Leitfaden für die Auswahl in Privathaushalten; September 2014
https://www.vdi.de/fileadmin/vdi_de/redakteur_dateien/gma_dateien/z06_Verbrauchertipps_LED_FINAL_WEB.pdf
[6] VO (EG) 852/2004; DIN EN 13032-4:2015-08 Licht und Beleuchtung -
Messung und Darstellung photometrischer Daten von Lampen und Leuchten -
Teil 4
[7] Dr. Rüdiger Paschotta Artikel „Spektrum des
sichtbaren Lichts“ Auszug aus RP-Energie-Lexikon
https://www.energie-lexikon.info/energiesparlampen_gesundheitsschaedlich.html
[8] CIE 845-03-34 CIE-Normfarbsystem siehe EN ISO
11664-3:2013-08: Farbmetrik - Teil 3: CIE-Farbwerte (ISO 11664-3:2012);
Colorimetry - Part 3: CIE tristimulusvalues (ISO 11664-3:2012) Deutsche
Fassung EN ISO 11664-3:2013, Berlin Beuth Verlag
[9] DIN 5033: 2009-05Farbmessung - Teil 1: Grundbegriffe der
Farbmetrik. Berlin Beuth Verlag
[10] BAuA „Verbraucherinformation zu Licht
emittierenden Dioden (LED)
[11] DIN EN 13032-4:2015-08 Licht und Beleuchtung - Messung und
Darstellung photometrischer Daten von Lampen und Leuchten - Teil 4:
LED-Lampen, -Module und -Leuchten; Deutsche Fassung EN 13032-4:2015.
Berlin Beuth Verlag
[12] DIN EN 62504:2015-06 Allgemeinbeleuchtung - Licht emittierende
Dioden (LED) Produkte und verwandte Ausrüstung - Begriffe und
Definitionen (IEC 62504:2014); Deutsche Fassung EN 62504:2014. Berlin
Beuth Verlag
[13] DIN EN 62442-3; Energieeffizienz von
Lampenbetriebsgeräten - Teil 3: Betriebsgeräte
für Halogenlampen und LED-Module - Messverfahren zur
Bestimmung des Wirkungsgrades des Betriebsgerätes (IEC
62442-3:2014); Deutsche Fassung EN 62442-3:2014. Berlin Beuth Verlag
[14] „Heliosity“-Potenziale der
Arbeitsplatzgestaltung durch dynamisches Licht, Fraunhofer
IAO,http://www.iao.fraunhofer.de/lang-de/images/produktblaetter/heliosity.pdf
[15] BAuA „Verbraucherinformation zu Licht emittierenden
Dioden (LED)“. Abs. „Nachteile
der LED-Lampen“
[16] EU-Verordnung 1194/2012 zur Durchführung der Richtlinie
2009/125/EG des Europäischen Parlaments und des Rates im
Hinblick auf die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung von
Lampen mit gebündeltem Licht, LED-Lampen und
dazugehörigen Geräten.
[17] www.gruenspar.de
[18] DIN IEC/TR 62778; DIN SPEC 42778:2014-03 Anwendung von IEC 62471
zur Beurteilung der Blaulichtgefahr von Lichtquellen und Leuchten
(IEC/TR 62778:2012). Berlin Beuth Verlag
[19] http://www.ergo-online.de/ Beleuchtung am Bildschirmarbeitsplatz
[20] UBA Innenraumluft
http://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen/innenraumluft
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